Die Eiszerfallslandschaft der Osterseen

Die Eiszerfallslandschaft der Osterseen

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Viele kleinere Seen liegen nebeneinander.
Die Landschaftsformen der Osterseen sind Zeugen der letzten Eiszeit. (Bild: Wilfried Haag)

Anforderung: Mittel
Dauer: 3 Stunden
Höhenmeter: 100 m
Länge: 10 km
Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser und Restaurants in Iffeldorf
Natura 2000-Highlight: Moorige und nährstoffarme Seen
Natura 2000-Gebiet: Naturschutzgebiet ‚Osterseen‘
Ausgangspunkt: Iffeldorf, Parkplatz Osterseen an der Jägergasse oder Bahnhof Iffeldorf

Hinweis: Nur an den ausgewiesenen Badeplätzen ist Baden erlaubt!

Die Formen der Landschaft sind Zeugen der letzten Eiszeit. Beim Abschmelzen der Gletscher entstanden mit Wasser gefüllte Senken, Moore, markante Hügel und Schotterflächen, die bis heute nahezu unverändert blieben. Diese beeindruckende Eiszerfallslandschaft kann bei der Wanderung entdeckt werden.

Geografische Karte der Osterseen.

Wegbeschreibung

Bei Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Straße nach Norden folgen. Nach einer Linkskurve noch kurz geradeaus gehen und dann rechts auf einen Kiesweg durch einen Wald abbiegen. An der Kreuzung links abzweigen Richtung Fohnsee/Ostersee. Nach etwa 500 m kommt die nächste Kreuzung. Hier rechts abbiegen und links halten, bis Sie die Route 25 erreichen.

Vom Parkplatz Osterseen startet die Route 25. Der Weg führt durch die landschaftsprägenden Toteiskessel bis zu einer Weggabelung, hier rechts abbiegen. Zur linken Seite liegt nach gut 100 m die Blaue Gumpe. Aus diesem Quelltrichter tritt Grundwasser aus und speist damit den Ostersee. An der Weggabelung links und kurz darauf erneut links abbiegen. Hier treffen Sie auf den Weg, der vom Bahnhof zum Ostersee führt. Den Wegweisern der Route 25 (blau) folgend wird der Ostersee umrundet. Kehren Sie am Ende auf derselben Route wieder zu Ihrem Ausgangspunkt zurück.

Informationstafeln beschreiben die Besonderheiten zu Geologie, Gewässer und Natur.

Baden ist nur an ausgewiesenen Badeplätzen erlaubt!

Ausgangspunkt: Iffeldorf, Parkplatz Osterseen an der Jägergasse oder Bahnhof Iffeldorf
Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser und Restaurants in Iffeldorf
Points of interest: Quelltrichter Blaue Gumpe

Wiese mit Zaun, im Hintergrund Wasser und Berge.
Entlang der Umrundung des Ostersees sind immer wieder Beschilderungen zur Geologie. Gewässer und Natur zu finden. (Bild: alexas_fotos/pixabay.com)
See mit einer Vertiefung am Seeboden und Schilf im Hintergrund.
Aus der Blauen Gumpe tritt Quellwasser. (Bild: Wilfried Hagg)

Geschützte Arten in Natura 2000-Gebieten

Der Frauenschuh ist vermutlich die schönste Orchidee Bayerns. Seine Blüten zählen zu den größten der heimischen Pflanzenwelt. Das große zitronengelbe Blütenblatt ist geformt wie ein Pantoffel. Es hat der Blume ihren Namen gegeben und ist eine Insektenfalle. Der Lieblingsstandort des Frauenschuhs sind warme, lichte Stellen in Wäldern, Waldrändern, Waldlichtungen und Säumen.

Eine Blume namens Frauenschuh mit gelber Blüte und grünen Blättern im Hintergrund.
Die Blüten des Frauenschuhs zählen zu den größten der heimischen Pflanzenwelt. (Bild: Jürgen Faust)

Gibt es Besonderheiten im Natura 2000-Gebiet?

In der letzten Eiszeit bedeckten Gletscher die Alpen bis auf wenige Berggipfel und wuchsen sogar bis in den Voralpenraum hinein. Auch das Gebiet der heutigen Osterseen überlagerten die Eismassen. Als die Temperaturen wieder stiegen, schmolzen die Gletscher ab und zerfielen in sogenannte Toteisblöcke. Dazwischen bildeten sich Flüsse aus Schmelzwasser. Der darin mitgeführte Schutt lagerte sich ab und formte die Landschaft. Danach erst schmolzen die Eisblöcke und hinterließen kesselartige Toteislöcher, die heute als Osterseen mit Wasser gefüllt sind. Auch kegelförmige Hügel sowie langgestreckte, schmale Rücken aus Kies und Sand sind Zeugen der letzten Eiszeit.

Die so geformte Landschaft blieb weitgehend erhalten, da kaum mehr Sedimente eingetragen wurden. Grund dafür war, dass dieses Gebiet sehr bald, nämlich noch bevor das Alpenvorland eisfrei war, vom großen Entwässerungsnetz abgeschnitten war. Die vorwiegend vom Grundwasser gespeisten Osterseen bieten viele verschiedene Lebensräume für zahlreiche, teils seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Moorige und nährstoffarme Seen, Moor- und Bruchwälder, Flach-, Übergangs- und Hochmoore prägen die Landschaft.

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