Wimbachtal

Wimbachtal

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 Tourenempfehlung des Nationalparks Berchtesgaden und der NaturFreunde Bayern

Ein Fluss fließt durch den Wald vor bewölktem Himmel.
Unterhalb der Schuttströme des Wimbachgries entspringt der Wimbach. (Bild: Kordula Vahle/pixabay.com)

Anforderung: Mittel
Dauer: 5,5 Stunden
Höhenmeter: 700 m
Länge: 17 km
Einkehrmöglichkeiten: Wimbachgrieshütte Berggaststätte Wimbachschloss
Natura 2000-Highlight: Birkhuhn
Natura 2000-Gebiet: Nationalpark Berchtesgaden
Ausgangspunkt: Nationalpark-Informationsstelle, Wimbachbrücke (Wimbachweg 2, 83486 Ramsau)

Im Nationalpark Berchtesgaden, der auch gleichzeitig Natura 2000-Gebiet ist, soll der überwiegende Teil seines Gebietes ungestört bleiben. Auf ausgewählten Wanderrouten kann jedoch seine Schönheit entdeckt werden.
Das Wimbachtal zwischen Watzmann und Hochkalter mit seinen wandernden Schuttmassen und besonderen Tier- und Pflanzenarten ist sehr beeindruckend.

 

Geografische Karte Tour durchs Wimbachtal.

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz geht der Anstieg zum Wimbachlehen. Dort wird der Klammeintritt bezahlt. Der Weg durch die Wimbachklamm (Alternative ist der Forstweg etwas oberhalb) gelangt wieder auf den Forstweg zum Wimbachschloss. Entlang des Wimbachs führt der Weg flussaufwärts vorbei an einer Brücke leicht aufwärts durch den Bergwald bis zur Berggaststätte Wimbachschloss. Anschließend überquert der Weg den Lawinenstrich des Schlossgrabens und führt in einen lichten Bergwald. Der 300 m mächtige Schuttstrom des Wimbachgrieses muss überquert werden. Der Weg folgt in einer leichten Linkskurve dem linken, kleineren Arm des Griesstromes. Schließlich wird weiter taleinwärts die Wimbachgrieshütte erreicht. Der Weg ist von der Nationalparkverwaltung gut beschildert.

Ausgangspunkt: Nationalpark-Informationsstelle, Wimbachbrücke (Wimbachweg 2, 83486 Ramsau)
Einkehrmöglichkeiten: Wimbachgrieshütte, Berggaststätte Wimbachschloss
Points of interest: Nationalpark-Informationsstelle Wimbachbrücke, Wimbachklamm, Wimbachgries

Steile Hänge umgeben ein Tal.
Die Form des Wimbachtals entstand durch den Wechsel der Warm- und Kaltzeiten. (Bild: Johanna Schnellinger)
Bach mit Schotterflächen an den Uferbereichen und dahinterliegendem Wald.
Der Wimbach trägt Schutt aus dem Tal. (Bild: Johanna Schnellinger)

Geschützte Arten in Natura 2000-Gebieten

Bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang beginnt der Birkhahn zwischen März und Mai zu balzen. Sein blauschwarz gefärbtes Gefieder mit einem weißen Unterschwanz und weißen Flügelbinden verleiht ihm ein edles Auftreten. Die Birkhenne ist dagegen unscheinbarer mit braun-dunkler Färbung und leicht gegabeltem Schwanz. Wiederbewaldung der Hochlagen, Aufgabe von Almflächen, veränderte Vegetation durch intensive Beweidung und intensiv betriebener Alpinsport verringerten die Lebensräume für das Birkhuhn.

Birkhahn steht auf dem Boden.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war das Birkuhn noch recht verbreitet in Deutschland, heute ist es vom Aussterben bedroht. (Bild: Jayne Simmons/ pixabay.com)

Gibt es Besonderheiten im Natura 2000-Gebiet?

Das Wimbachgries besteht aus großen Schotterflächen. Feuchte und sehr trockene Standorte liegen hier nahe beieinander. Der Wimbach verläuft unterirdisch und ist nur bei Hochwasser sichtbar. Hochwasser bringt den Schuttstrom in Bewegung. Dieser Gesteinsschutt kommt aus dem hinteren Talbereich und im Jahr verlassen etwa 4.500 Tonnen zermalmtes Gestein das Tal durch die Wimbachklamm. Nur Pionierpflanzen können hier bei der ständigen Bewegung wachsen, da sie schnell keimen und Früchte tragen. Häufig sind die gelben Brillen­schötchen oder die Silberwurz.

Auf Flächen des Schuttstroms, die weniger in Bewegung sind, können sich magere, artenreiche alpine Rasen entwickeln. Über den Berggipfeln lässt sich ab und zu ein Steinadler beobachten. Am Boden gibt es Natura 2000-Arten, darunter auch Schmetterlinge wie die Spanische Flagge, der Schwalbenschwanz oder der Mohrenfalter.

Bereits auf geringer Höhe kommen im hinteren Wimbachtal Latschengebüsche vor. Häufige Hangrutschungen und Lawinen verhindern, dass sich ein Wald entwickeln kann. Doch Vorsicht, hier leben Kreuzottern.

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