Kopfeichenland
Anforderung: Mittel
Dauer: 3,5 Stunden
Höhenmeter: 285 m
Länge: 12 km
Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser in Hetzles
Natura 2000-Highlight: Eremiten in den Kopfeichen
Natura 2000-Gebiet: Streuobst, Kopfeichen und Quellen am Hetzleser Berg
Ausgangspunkt: Hetzles, Am Kirchplatz (Haltestelle Schule, Hetzles) oder am Parkplatz beim Sportplatz
Im Naturpark Fränkische Schweiz am Hetzleser Berg stehen rund 1.100 Kopfeichen. Die Rinde ihrer neuen Austriebe hatte in den vergangenen Jahrhunderten einen wichtigen Zweck: Sie wurde als Gerbstoff für Tierhäute genutzt. Die Austriebe wurden dafür regelmäßig beschnitten.
Durch diese Form der Landnutzung entstand in den Stämmen ein einzigartiger Lebensraum für Insekten. Der Naturlehrpfad gibt einen Einblick in die Vergangenheit kultureller Nutzungsformen und erläutert Geologie sowie seltene Tier- und Pflanzenarten dieser Kulturlandschaft.
Wegbeschreibung
Vom Kirchplatz geht es zu Beginn die Hauptstraße nach Norden. Der Weg „Kopfeichenland“ ist mit einem blauen Schild mit weißem Eichenblatt markiert. Bevor es zum Rundwanderweg geht, gibt es zwei Abstecher. Dafür der Hauptstraße folgen, bis links die Straße Kohlenplatte abzweigt. Am Ende dieser Straße finden Sie eine Info-Tafel des Naturlehrpfads. Es geht wieder zurück und nach wenigen Metern links zum zweiten Abstecher bis zur Info-Tafel. Nun geht es zurück zur Hauptstraße, der Naturlehrpfad biegt rechts in den Gaiganzer Weg ab und führt auf den Hetzleser Berg vorbei an den mächtigen Kopfeichen. Der Weg ist dank der guten Markierung leicht zu finden.
Ausgangspunkt: Hetzles, am Kirchplatz (Haltestelle Schule, Hetzles) oder am Parkplatz beim Sportplatz
Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser in Hetzles
Points of interest: 18 Info-Tafeln erklären Besonderheiten von Natur, Kulturgeschichte und Geologie im Kopfeichenland
Geschützte Arten in Natura 2000-Gebieten
In den zerfurchten und teilweise hohlen alten Eichen leben über 1.000 Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen. Vor allem Insekten benötigen zum Überleben und zur Fortpflanzung alte Eichen mit entsprechenden Strukturen, wie Mulmhöhlen, die erst in einem späten Stadium des Baumlebens entstehen. Diese Mulmhöhlen besiedeln viele seltene, teilweise vom Aussterben bedrohte Arten, wie die Eremiten. Diese Käfer bleiben meist für unzählige Generationen im gleichen Baum. Auch alle anderen Teile der Kopfeiche werden von Tier- und Pflanzenarten genutzt. In Baumhöhlen suchen Vögel wie der Gartenrotschwanz oder der Grünspecht einen Nistplatz. Fledermäuse nutzen die Baumhöhlen als Quartier.
Gibt es Besonderheiten im Natura 2000-Gebiet?
Der Hetzleser Berg ist eine reich ausgestattete Kultur- und Naturlandschaft. Hier kommen Streuobst- und Magerwiesen, Kalktuffbäche und Flachmoore sowie artenreiche Laubwälder vor.
Die Besonderheit sind hier die Kopfeichen. Sie entstanden durch eine seltene, jahrhundertealte Nutzungsform, die durch den regelmäßigen Rückschnitt der Bäume entstanden ist. Etwa alle 10 bis 15 Jahre wurden die Äste am „Kopf“ der Eiche abgeschnitten, um mit der Rinde der Äste einen Sud, die sogenannte Lohe, zum Gerben von Tierhäuten herzustellen. Etwa zur Mitte des letzten Jahrhunderts änderten sich die Gerbverfahren durch den Einsatz chemischer und maschineller Methoden. Die Kopfeichen wurden dafür nicht weiter benötigt. Um jedoch die Bäume zu erhalten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Andernfalls würden sie durch die langen und schweren Äste auseinanderbrechen und im Laufe der Zeit verschwinden. Ein Stück Kulturgeschichte und seltener Lebensraum gingen damit verloren.