Durch die südlichen Lechauen bei Augsburg

Durch die südlichen Lechauen bei Augsburg

Print Friendly, PDF & Email

Tourenempfehlung von NaturFreunde Bayern

Landschaft einer Heidefläche und vereinzelten Bäumen.
Fast 500 Pflanzenarten kommen auf der Königsbrunner Heide vor. (Bild: Mark Robertz)

Anforderung: Mittel
Dauer: 4 bis 5 Stunden
Höhenmeter: 107 m
Länge: 40 km
Einkehrmöglichkeiten: Naturfreundehaus Oskar-Weinert-Haus
Natura 2000-Highlight: Lechauen und Lechheiden mit Sumpfgladiolen
Natura 2000-Gebiet: Paar und Ecknach, Lechauen zwischen Königsbrunn und Augsburg und Lech zwischen Landsberg und Königsbrunn mit Auen und Leite
Ausgangspunkt: Friedberg Wanderparkplatz – Wallfahrtskirche Herrgottsruh oder Bahnhof Friedberg

Durch zwei besonders schöne und interessante Lebensräume führt diese Tour: Heiden und Auwälder. In der Würmeiszeit, der letzten Kaltzeit in den Alpen, formten Lech und Wertach durch Ablagerungen die Schotterebenen und bildeten ein breites Flussbett mit zahlreichen Biotopen und Auwäldern.
Durch Abholzung, Beweidung und Flussbegradigungen verschwanden viele der Biotope und es entstanden Heideflächen mit Trockenrasen und Auwäldern.

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz aus ist der Weg nach Kissing mit Fahrradzeichen markiert. Über die Wallfahrtskirche Herrgottsruh führt die Tour nach Wiffertshausen, dann nach Rederzhausen und weiter nach Otmaring. In Richtung Kissing wird die Brücke über die Paar passiert. In Kissing überqueren Sie die B2 und den Bahnübergang und fahren an der Kissinger Heide vorbei zum Weitmannsee. Auf dem Lechdamm geht es weiter bis zur Lechstaustufe 23. Nach der Überquerung der Straße führt die Tour über den Lech am Wasserkraftwerk entlang. Die Königsbrunner Heide liegt auf der rechten Seite. Eine Alternative zum offiziell beschilderten Weg ist das Weiterfahren auf dem Fahrradweg bis zu einer kleinen Brücke. Halten Sie sich links entlang des Lochbaches. Hier trifft die offizielle Variante wieder auf den alternativen Abschnitt. Vorbei an der Lechstaustufe 22 und der Assisi-Kapelle führt die Tour durch Scheuring. Ab dem Waldrestaurant Zollhaus ist das Oskar-Weinert-Haus beschildert und es geht in die Lechauen durch das FFH-Gebiet. Die Rückfahrt zum Parkplatz kann auch mit der Bahn gemacht werden.

Geografische Karte Radtour durch die Lechauen bei Augsburg.

Ausgangspunkt: Friedberg Wanderparkplatz – Wallfahrtskirche Herrgottsruh oder Bahnhof Friedberg
Einkehrmöglichkeiten: Naturfreundehaus Oskar-Weinert-Haus
Points of interest: Ruine Burg Haltenberg mit Aussichtsturm nahe beim Oskar-Weinert-Haus, Kissinger Heide, Königsbrunner Heide

Blumenwiese.
Durch Schafbeweidung entstand in den Lechauen eine vielfältige Kulturlandschaft. (Bild: Stefan Gerstorfer)
Heide mit blühenden kleinen Blumen im Frühjahr.
Der Kreuzenzian blüht im Frühjahr auf der Kissinger Heide. (Bild: Stefan Gerstorfer)

Geschützte Arten in Natura 2000-Gebieten

Auf wechselfeuchten und kalkreichen Magerwiesen, Flussschotterheiden und Mooren kommt die Sumpfgladiole vor. In Deutschland gilt die Pflanze als stark gefährdet.

Blühende Blumen auf einer Wiese vor dem Waldrand.
Die Sumpfgladiole zählt zu den typischen Pflanzenarten der Lechheiden. (Bild: Nicolas Liebig/LPV Augsburg)

Gibt es Besonderheiten im Natura 2000-Gebiet?

Die Böden von Heiden sind sehr nährstoffarm und in den Lechheiden bestehen sie fast nur aus Kies. Entsprechend spärlich ist ihr Aufwuchs. Dieses „Unland“, wie es früher genannt wurde, stand im Mittelalter der Allgemeinheit zur Verfügung und wurde zur Beweidung mit Schafen genutzt. Für größere Weideflächen wurden damals auch weite Teile der lichten Kiefernwälder gerodet oder niedergebrannt. Seitdem finden auf den Heideflächen die Arten der ursprünglichen Flusslandschaft einen Lebensraum, die wärmebedürftig und an die kargen Verhältnisse angepasst sind. Charakteristisch sind die Silberdistel, der Kreuzenzian oder die Sumpfgladiole.

Auen werden immer wieder vom Hochwasser überschwemmt. Dadurch entstehen meist Wälder. Direkt an das Flussufer grenzt die Weichholzaue mit schnell wachsenden Gehölzen wie Weiden, Pappeln und Grauerlen, die früher als Brennholz genutzt und alle 20 bis 30 Jahre auf den Stock gesetzt wurden. So entstandene strukturreiche Niederwälder, die besonders artenreich sind. Etwas weiter vom Ufer entfernt liegen die ebenfalls strukturreichen Hartholzauen, die nur selten vom Hochwasser überschwemmt werden.
Auf dem Schotterboden der voralpinen Flüsse wachsen lichte Kiefernwälder mit einer Krautschicht am Boden. Sie wurden als Weideflächen und zur Holzgewinnung genutzt. Durch die Rodung gibt es heute nur mehr wenige Reste, die noch immer mit Beweidung und Schaffung von Lichtungen erhalten werden.

Hinterlasse eine Kommentar

top