Naturschutz aufs Brot: Birnenmarmelade
„Gute Luise“, „Prinzessin Marianne“ und „Madame Verté“, damit sind keine edlen Damen gemeint, sondern vielmehr traditionsreiche Sorten der Kulturbirne Pyrus communis. Die Liste an verschiedenen Sorten ist lang und die Geschichte mancher geht mehrere Jahrhunderte zurück. Heute findet man nur noch wenige der alten, regionalen Sorten in Supermärkten, auf heimischen Obstwiesen und in Gärten ist die Vielfalt jedoch noch groß.
Birnbäume bieten sowohl für den Menschen, als auch für viele Tiere Nahrung und Lebensräume. Während wir ihr Holz für Möbel und die Früchte zum Verzehr, für Most oder Birnenschnaps verwenden, freuen sich viele nützliche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge über den süßen Nektar und den energiereichen Pollen, den die Blüten im Frühling zur Verfügung stellen. Im Sommer und Herbst, wenn die Früchte reif werden, fällt dann so manche Birne für Vögel und andere Lebewesen als Leckerei ab, während der Baum Nistmöglichkeiten sowie Verstecke für beispielsweise Käfer und Spinnen bietet. Somit trägt das Obst auf der Wiese direkt zur Erhaltung der Artenvielfalt in Bayern bei.
Der Geschmack der Kulturbirne ist mit dem ihrer bei uns wild vorkommenden Verwandten -der Holzbirne Pyrus pyraster– (zum Glück) nicht mehr vergleichbar. Während die wilde Birne holzig und bitter schmeckt, sind ihre „zahmen“ Geschwister süß und weich und somit ideal für Nachspeisen und Desserts geeignet.
Die Birnenzeit ist viel zu kurz? Das finden wir auch! In diesem Sinne haben wir heute ein leckeres Rezept für Birnenmarmelade für Sie, die auch dann im Winter noch schmeckt, wenn die Erinnerung an das frische Obst schon durch die Vorfreude auf Weihnachten ersetzt wird. Heute nimmt Sie Kathrin Bartenstein, Praktikantin im LIFE-Team der ANL, mit auf die Obstwiese, beziehungsweise in die Küche:
Zutaten
Für etwa 4 mittelgroße Gläser
- 1,2 kg Birnen
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- 200 ml Apfelsaft (gibt es auch aus Streuobst, z.B. die Marken Hesselberger oder Schlaraffenburger)
- 20 ml Zitronensaft
- 6 Gewürznelken
- 1 Zimtstange
- 20 ml Gin
- 1/2 Päckchen Vanillezucker
Zuallererst einen kleinen Teller in den Kühlschrank stellen, dieser wird später für die Gelierprobe gebraucht. Die Birnen waschen und schälen. Daraufhin das Gehäuse und den Stiel entfernen und die Birnen in kleine Würfel schneiden. Die Würfel sollten etwa 1 kg ergeben. Sollte das nicht der Fall sein, können entsprechend noch weitere Birnen verarbeitet werden.
In einem Topf den Apfelsaft erwärmen und die Birnenwürfel hinzufügen. Das Gemisch aufkochen und 5 Minuten lang schwach simmern lassen, danach vorsichtig mit einem Pürierstab mixen. Je nach Geschmack kann die Marmelade noch gröbere Stückchen enthalten oder sehr fein püriert sein.
Alle restlichen Zutaten zu der Birnenmischung in den Topf geben und zusammen noch einmal 5 Minuten sprudelnd kochen lassen – eventuell auch eine Spur länger. Den gekühlten Teller aus dem Kühlschrank nehmen und ein bis zwei Teelöffel der Marmelade darauf geben. Sollte die Mischung nicht nach wenigen Minuten fest werden, die Marmelade noch etwas länger kochen. Es kann auch noch ein wenig mehr Zitronensaft beigefügt werden, dies erhöht ebenfalls die Gelierfähigkeit.
Sobald sich die Marmelade bei der Gelierprobe verfestigt, kann diese in sauber ausgewaschene Gläser gefüllt werden. Sofort den Deckel auf die Gläser geben und fest zuschrauben, danach die Gläser vorsichtig (heiß!) kopfüber auf ein Küchentuch stellen. Nach etwa 5 Minuten können die Marmeladegläser wieder umgedreht werden. Sobald die Marmelade abgekühlt und geliert ist, kann man sie verwenden.
Beitragsbild: Elena Kloppenburg / Unsplash
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