Während des gesamten Life-Projektes findet in jedem der vier Kampagnenjahre eine „Natura 2000 Schüleraktion“ statt. In Zusammenarbeit mit bayerischen Schulen, Lehrern und Projektpartnern findet jedes Jahr eine andere Aktion statt, bei der das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 im Mittelpunkt steht. Schülerinnen und Schüler sollen während Exkursionen, bei Ausflügen oder anderen Aktivitäten mehr über Natura 2000 Gebiete mit ihren einzigartigen Tier- und Pflanzenarten erfahren, Gebiete vor Ort erkunden oder selber ihre eigenen Aktionen zum Thema Natura 2000 mitgestalten.
Natura 2000 und mehr Vielfalt in der Landschaft
Im LIFE Projekt finden in Zusammenarbeit mit mehreren Schulklassen in jedem Kampagnenjahr eine zum Jahresmotto passende Aktion statt, die mit Natura 2000 Themen verbunden wird. Hier die ersten Eindrücke von einem Aktionstag mit einer Schulklasse der Schüleraktion im Jahr 2018, die unter dem Motto „Natura 2000 und mehr Vielfalt in der Landschaft“ stattfand.
Wie die Art und Weise der Bewirtschaftung sich auf die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft auswirkt, konnte eine 11. Klasse aus Bad Reichenhall hautnah erfahren. Die Exkursion wurde von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege durchgeführt.
Den Unterschied zwischen ökologischer Bewirtschaftung und konventionellem Landbau haben die SchülerInnen anhand der in den Feldern wachsenden Ackerwildkräuter kennengelernt. Bei schwülwarmen Temperaturen war Schnelligkeit bei der Bestimmung der Ackerkräuter angesagt, bevor Mohn- und Kornblumen, Beinwell, Kamille und Co. „schlapp machten“.
Fakt war: Zwischen den heranwachsenden Ähren des ökologisch angebauten „Laufener Landweizen“, einer alten regionalen Getreidesorte, gab es deutlich mehr Arten zu finden als zwischen den Halmen des konventionell bewirtschafteten Weizenfeldes: Dort wo weniger Pestizide und Mineraldünger eingesetzt werden, gedeihen artenreiche Äcker. Diese bieten Lebensbedingungen für viele verschiedene Insektenarten, welche wiederum die Nahrungsgrundlage für diverse Vogelarten darstellen.
Besonders das Rebhuhn ist als bodenbrütende Art auf struktur- und damit artenreiche landwirtschaftliche Gebiete angewiesen. Hier wurde insbesondere die Relevanz von europäischen Schutzbemühungen für das Fortbestehen der Bestände aufgezeigt. Dass durch das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 Überlebensmöglichkeiten für die bedrohte Vogelart geschaffen werden sollen, war für die SchülerInnen aus Oberbayern neu.
Zudem wurde von den SchülerInnen in einem Fragebogen Feedback zu Natura 2000 und zu den damit verbundenen gewünschten Informationsmöglichkeiten eingeholt. Eine für die SchülerInnen spannende Aktion vor Ort, die mit weiteren Klassen fortgeführt wird.
Das Team von LIFE living Natura 2000 bedankt sich bei dem bayerisch-österreichischen Biodiversitätsprojekt „Mehr Vielfalt in der Landschaft“ für die Möglichkeit, im Rahmen der Veranstaltung das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 vorstellen zu dürfen.