Besonderheiten Weiße, Wissinger, Breitenbrunner Laaber und Kreuzberg bei Dietfurt
Mit ihrem naturnahen und größtenteils unverbauten Gewässerverlauf weist die Weiße Laber eine hohe Strukturvielfalt auf. Auffällig ist eine enge Verzahnung zwischen dem Fließgewässer und der angrenzenden Talaue. Diese Kulturlandschaft besitzt für den Arten- und Biotopschutz überregionale und landesweite Bedeutung, für den Schutz von Quellbereichen und natürlichen Bachläufen ist sie sogar von nationaler Bedeutung. In den vielen, noch größtenteils unberührten Quellen mit ihrem konstant temperierten Wasser von 9°C fühlen sich selten gewordene Arten wie der Feuersalamander wohl.
Auf den durch Landschaftspflege freigestellten und beweideten Magerrasen, Sandrasen und Wacholderheiden blühen Frühlings-Enzian und Kleines Knabenkraut. Auch seltene Schmetterlingsarten wie der Himmelblaue Bläuling und der Flockenblumen-Scheckenfalter lassen sich mit etwas Glück hier beobachten. Der Unterlauf der Weißen Laber und der Breitenbrunner Laber sind besonders wärmebegünstigt.
Im Gegensatz dazu beherbergen die Kalkflachmoore im Lengenbachtal und bei Deining mit der Blauen Himmelsleiter ein Relikt aus der letzten Eiszeit, das von den kühleren Temperaturen der Moore profitiert. Außerdem findet man verschiedene Orchideenarten, Rundblättrigen Sonnentau und das Breitblättrige Wollgras.
Für die Erhaltung und Entwicklung der naturraumtypischen Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräume wie Wacholderheiden, den verschiedenen Grünlandstandorten oder Streuobstwiesen ist auf Dauer die Sicherstellung und Fortführung einer naturschonenden Landbewirtschaftung durch bäuerliche Betriebe und Landschaftspflege eine zentrale Voraussetzung.
Neben den Naturhighlights lässt sich auch eine kulturhistorische Besonderheit an der Weißen Laber finden, die sogenannten Laberschwalle. Diese Bauwerke aus Steinsäulen, die mit bis zu vier Pfeilern den Fluss überspannen, dienen als Übergang, wurden früher aber vor allem zur Bewässerung und Düngung genutzt. Die zu einer Genossenschaft zusammengeschlossenen Landwirte konnten mit Holzplatten das Wasser anstauen und in ihre Wiesen leiten, um eine zweite Mahd der Auwiesen im Hochsommer zu ermöglichen.