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Ausblick über eine Bergkette mit blauem Himmel.
Überblick Nagelfluhkette vom Siplinger (Bild: Boris Mittermeier).

Nagelfluhkette

 

Regierungsbezirk: Schwaben
Gebietsbezeichnung: FFH-Gebiet 8426-301 „Nagelfluhkette Hochgrat – Steineberg“
Gebietsgröße: circa 1.989 ha
Besonderheit: Nagelfluh, artenreiche Bergwiesen, Apollofalter, Naturpark-Ranger

Kurzbeschreibung Nagelfluhkette

Der Bergzug der Nagelfluhkette erstreckt sich auf zirka 24 km Länge am Nordrand der Alpen zwischen dem Mittag bei Immenstadt und dem Hochhäderich bei Hittisau.Steil gestellte Felsen bilden an zahlreichen Stellen einen spitzen, ausgesetzten Grat, dessen markantester und mit 1.834 m höchster Gipfel der Hochgrat bei Oberstaufen ist. Die Nagelfluhketteumfasst eine großflächig zusammenhängende, weitgehend unzerschnittene Berglandschaft als Schwerpunkt der Nagelfluhstandorte mit artenreichen alpinen Rasen und Weiden, kalkreichen Niedermooren, Zwergstrauchheiden, Hochstaudenfluren, alpinen Flüssen und naturnahen Bergmischwäldern.

Nagelfluh ist ein spezielles Gestein, das aus Flusskieseln besteht, die zu einem Konglomerat verbacken wurden. Das Nagelfluhgestein ist Teil der Molasse, die gekennzeichnet ist durch den Wechsel von harten Felsbänken aus Nagelfluh und weichen Ton- bzw. Mergelschichten. Die Sedimentgesteine sind vor etwa 20 – 28 Millionen Jahren als Ablagerungen der damaligen Alpenflüsse entstanden. Durch den Druck jüngerer, darüber abgelagerter Schichten wurden die einzelnen Steine im Laufe von Jahrmillionen miteinander verklebt. Es entstanden die Nagelfluhbänke, die heute die großen Felswände und die Berggipfel der Nagelfluhkette aufbauen.

Besonderheiten Nagelfluhkette

Die große Artenvielfalt und Biodiversität in der Nagelfluhkette haben mehrere Ursachen. Eine hohe Standortvielfalt entsteht durch die großen Höhenunterschiede vom Tal bis zu den Berggipfeln mit vielen Höhenstufen, durch die geologische Vielfalt und die Bewirtschaftung durch extensive, nachhaltige Alpwirtschaft. Die Alpwirtschaft mit ihren ausgedehnten Bergweiden prägt seit Jahrhunderten die höheren Lagen. Durch die Beweidung werden viele Flächen offengehalten, die sonst verbuschen würden. Hier leben Alpendohlen, Kolkraben, Steinadler und Birkhuhn und echte Überlebenskünstler wie die Silberwurz und die Steinnelke. Der seltene und hochgradig gefährdete Apollofalter kommt südseitig auf Alpflächen mit Nagelfluhbrocken vor, da die Raupen auf den Felsen ihre Futterpflanze, den weißen Mauerpfeffer finden. Der Naturpark ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Deutschland und Österreich mit einem Gebietsmanagement und einer eigenen Besucherlenkungsstrategie. Naturpark-Ranger können auf ihren Streifzügen in dem Gebiet rund um die Nagelfluhkette begleitet werden. Eine Wanderung durch den Naturpark Nagelfluhkette bietet einmalige Erlebnisse. Die Gebirgslandschaft weist ein dichtes Netz aus gut ausgebauten und einheitlich beschilderten Wanderwegen auf. Die Aussichten von den Gipfeln und Graten sind grandios und alleine für sich schon eine Tour wert.

Vor dem Hintergrund der grünen Berge und des blauen Himmels streckt sich kontrastierend ein steiler Fels in die Höhe, auf welchem ein Kreuz steht. Rechts davon ragt ein Nadelbaum ins Bild.
Die bekanntesten Felsformationen sind die Siplinger Nadeln: Steil, teilweise senkrecht erheben sich die Felsnadeln aus Nagelfluhgestein und prägen das Landschaftsbild (Bild: Boris Mittermeier).

Natura 2000 hautnah erleben – Ausflugsziele Nagelfluhkette

Bei einem hinaufführendem Wanderweg steht eine Kuh frei herum. In ihrer Blickrichtung sind verschiedene, wegweisende Schilder angebracht.
Eine Vielzahl an ausgeschilderten Wanderwegen bietet für jeden etwas (Bild: Rolf Eberhardt).

Lohnende Ausflugsziele im Gebiet
(Naturerlebnis, Umweltbildung, aktives Naturerlebnis)

• Nagelfluh-Gratwanderung: faszinierende alpine Tour über acht Gipfel in der Nagelfluhkette entlang dem Grat – Überschreitung des Hochgrats bis zum Mittag bei Immenstadt

Naturparkzentrum im AlpSeeHaus (Immenstadt – Bühl) mit Erlebnisausstellung „Expedition Nagelfluh – die Natur mit anderen Augen sehen“, Informationen zu Freizeit- und Erlebnisaktivitäten, Mitmach- und Naturerlebnisprogrammen

Mit dem Ranger unterwegs: Entdecken Sie mit unseren Experten große und kleine Naturwunder. Begleiten Sie die Naturpark-Ranger auf ihren Streifzügen und erfahren Sie Wissenswertes und Spannendes über den Naturpark und seine besonderen Pflanzen und Tiere.

Langer Genuss mit kurzen Wegen: Entlang der Wanderwege gibt es Alphütten, die Zutaten direkt aus der Region anbieten. 

Wanderwege und Karten

Lage Naturparkzentrum
Naturparkzentrum im AlpSeeHaus
Seestr. 10
87509 Immenstadt im Allgäu
Telefon: +49 8323 9988750

Entdecken Sie die schönsten Naturerlebnisplätze und die Artenvielfalt des Naturparkes auf einer der 25 Wanderungen, die im Tourenbuch beschrieben sind.

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