Hesselberg
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Gebietsbezeichnung: | FFH-Gebiet 6929-371 „Hesselberg“ |
Gebietsgröße: | 294 ha |
Besonderheit: | großflächige Kalkmagerrasen, Buchenwälder, Quellflachmoore |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Gebietsbezeichnung: | FFH-Gebiet 6929-371 „Hesselberg“ |
Gebietsgröße: | 294 ha |
Besonderheit: | großflächige Kalkmagerrasen, Buchenwälder, Quellflachmoore |
Das Fauna-Flora-Habitatgebiet (FFH-Gebiet) “Hesselberg“ liegt im Nordosten des Nördlinger Rieses im Süden des Landkreises Ansbach. Der Hesselberg ist mit 689 m die höchste Erhebung Mittelfrankens. Er liegt vorgelagert als Zeugenberg weit isoliert von den Ausläufern des Hahnenkamms im Vorland der Südlichen Frankenalb. Aus geologischer Sicht handelt es sich beim Hesselberg um eine Schichtfolge aus Opalinuston, Eisensandstein (Doggersandstein), Ornatenton und Malmkalken. Während der weichere Opalinuston des Sockels sowie der Ornatenton die flacheren Hangpartien bilden, haben der härtere Eisensandstein sowie die Malmkalke des Gipfelplateaus deutliche, steil ansteigende Schichtstufen bzw. Hangkanten herausgebildet. Der Übergang vom Opalinuston zum Eisensandstein mit seinen zahlreichen Schichtwasser-Quellaustritten ist eine Besonderheit des Hesselbergs.
Neben seiner herausragenden Bedeutung als strukturreicher Lebensraumkomplex für Flora und Fauna kommt dem Hesselberg in der ansonsten relativ ausgeräumten Landschaft eine wichtige, landschaftsprägende Funktion zu. Daneben erfüllt der Hesselberg eine wichtige Erholungsfunktion als Ausflugsziel. Innerhalb des Natura 2000-Netzes ist der Hesselberg ein wichtiger Trittstein im landesweiten Trocken-Biotopverbund zwischen der Frankenalb und den Keuperlandschaften Mittelfränkisches Becken und Frankenhöhe. Seine Nutzungsgeschichte ist größtenteils geprägt durch die traditionelle Hüteschäferei, kleinflächig auch durch Niederwaldnutzung sowie am Unterhang durch Streuobstanbau und teils von Streuobst überbestandene Schafhutungen.
Das FFH-Gebiet „Hesselberg“ ist ein großflächiger Biotopkomplex aus Kalkmagerrasen, wärmeliebenden Säumen und Gebüschen sowie Kalkbuchenwäldern, kleinflächigen Quellmooren und bodensauren Magerrasen. Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind die ausgedehnten, beweideten Magerrasen, die eine Fläche von zirka 130 ha auf der Nord- und der Südseite des Hesselbergs einnehmen und ein einzigartiges Arteninventar beherbergen.
Hinzu kommen Hecken- und Gehölzstrukturen, aufgelassene Steinbrüche, kleine Moorbereiche im Unterhang und, kleinflächige, magere Flachland-Mähwiesen, die zum Teil mit Streuobst bestanden sind. Ohne Beweidung würden die Magerrasen sehr schnell verbuschen, sich letztlich wieder zu Wald entwickeln und danach ihren Reichtum an Pflanzen- und Tierarten verlieren. Mitgeführte Ziegen verbeißen auch stachelige Schlehen- und Weißdornbüsche. Trotzdem sind regelmäßige Entbuschungen zum Offenhalten der Hutungen unverzichtbar. Diese Entbuschungsmaßnahmen werden seit mehr als 20 Jahren vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken als sogenannte „bürgerschaftliche Aktionstage“ organisiert. Unter dem Motto „Ein Tag für den Berg“ finden diese Entbuschungstage mit Bürgerinnen und Bürgern alljährlich auf den Hutungsflächen der Hesselbergemeinden Ehingen, Röckingen, Gerolfingen und Wittelshofen statt. Die dauerhafte gute Beteiligung der Bevölkerung um den Hesselberg an diesen Pflegeeinsätzen, spricht für die besondere Verbundenheit der Menschen mit ihrem Berg.
Lohnende Ausflugsziele im Gebiet
(Naturerlebnis, Umweltbildung, aktives Naturerlebnis)
• Osterwiese (Rundweg auf das Gipfelplateau, Start Parkplatz in Gipfelnähe)
• Geologischer Lehrpfad (Start Parkplatz in Gipfelnähe)
• Das archäologische Museum „Limeseum“ in Ruffenhofen. Das Museum veranschaulicht den Limesabschnitt zwischen Mönchsroth und Arberg mit dem Schwerpunkt Ruffenhofen, unter anderem mit einer Nachbildung der Römische Garnison und Siedlung.