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Bewachsene, halb überschwemmte Moorlandschaft mit vereinzelten Bäumen.
Wiedervernässte Torfstiche im Leipheimer Moos, im Vordergrund Bulte der Rispensegge (Bild: Ulrich Mäck).

Donaumoos

 

Regierungsbezirk: Schwaben
Gebietsbezeichnung: FFH-Gebiet 7527-371 „Leipheimer Moos“, FFH-Gebiet 7427-371 „Naturschutzgebiet Gundelfinger Moos“, SPA-Gebiet 7427-41 „Schwäbisches Donaumoos“
Gebietsgröße: FFH-Gebiet „Leipheimer Moos“ 183 ha, FFH-Gebiet „Naturschutzgebiet Gundelfinger Moos 226 ha, EU-Vogelschutzgebiet „Schwäbisches Donaumoos“: 2.592 ha
Besonderheit: strukturreicher Niedermoorkomplex, Streuwiesen, Beweidung, Wiedervernässung, Wiesenbrüter

Kurzbeschreibung Donaumoos

Das FFH-Gebiet „Leipheimer Moos“ ist geprägt von einer zentralen, weitgehend ebenen Moorfläche mit extensiv bewirtschafteten Schaf- und Rinderweiden, vernässten Torfstichen mit Klein- und Großseggenrieden, über Pflegemahd offengehaltene Streuwiesen, Feuchtwiesen sowie Gebüschsukzession und kleinen Feucht-/Bruchwaldbereichen. Das FFH-Gebiet „Naturschutzgebiet Gundelfinger Moos“ umfasst eine strukturreiche Niedermoorlandschaft mit einem Mosaik aus Seggenrieden, Streuwiesen, extensiv bewirtschafteten Feuchtwiesen und mageren Mähwiesen, Hochstaudenfluren, Röhricht und Feuchtgebüschen im Kernbereich sowie landwirtschaftlich genutzten Flächen im Randbereich. Beide Gebiete sind Teil des rund 2.600 ha großen EU-Vogelschutzgebietes „Schwäbisches Donaumoos“, welches sich nördlich der Donau im Donauried von Leipheim bis Gundelfingen erstreckt. Das Vogelschutzgebiet hat Kontakt mit dem FFH-Gebiet „Donauauen zwischen Thalfingen und Höchstädt“ beziehungsweise dem EU-Vogelschutzgebiet „Donauauen“. Es hat als eines der größten erhaltenen Niedermoorkomplexe im Donauried eine wichtige Trittsteinfunktion und große Bedeutung als Brut-, Rast- und Nahrungsbiotop für Vogelarten der Offenlandschaft, insbesondere für Wiesenbrüter, für Wasservögel sowie in Teilbereichen auch für Waldarten.

Besonderheiten Donaumoos

Das Donauried zwischen Neu-Ulm und Donauwörth zählt zu den wertvollsten Großlandschaften in Bayern mit einer geringen Zerschneidung durch Siedlungen und Straßen und hat höchste naturschutzfachliche Wertigkeit.

Das FFH-Gebiet „Leipheimer Moos“ ist das erste wiedervernässte Niedermoorgebiet in Bayern. Das Gebiet erhält in wasserknappen Zeiten eine zusätzliche Wasserzufuhr über eine Rohrleitung, die Wasser aus dem Fluss Nau ins FFH-Gebiet transportiert, wo es an verschiedenen Stellen gezielt in Torfstiche eingeleitet wird. Die Torfstiche und Streuwiesen bilden Rückzugsgebiete für Pflanzengesellschaften der Niedermoore mit Vorkommen von Mehlprimel, Trollblume, Fieberklee und Wasserschlauch.

Die offene Riedlandschaft des FFH-Gebietes „Gundelfinger Moos“ ist zusammen mit den rekultivierten, abgeflachten, beruhigten Ufern der im Süden angrenzenden Kiesseen von herausragender Bedeutung für die Vogelwelt. Das Mosaik aus vielen verschiedenen Lebensräumen schafft eine hohe Lebensraum- und Artenvielfalt. Streuwiesen und Seggenriede mit Vorkommen von Lungenenzian, Spatelblättrigem Greiskraut, Wollgras, Fleischfarbenem Knabenkraut wechseln mit blütenreichen Staudenfluren mit Mädesüß, Gelber Wiesenraute und Blutweiderich. Teilbereiche werden durch Pflegemahd und Entbuschung offengehalten, Teilbereiche durch eine großflächige extensive Beweidung mit Exmoor-Ponys sowie Hochlandrindern.

Das Vogelschutzgebiet „Schwäbisches Donaumoos“ ist mit Vorkommen des Kiebitz und der Bekassine ein herausragendes Wiesenbrütergebiet in Schwaben. Es ist außerdem ein wichtiger Lebensraum für weitere Vogelarten wie Blaukehlchen oder Wachtelkönig und Rastgebiet für Kranich und Rotschenkel. Wintergäste sind unter anderem Singschwan, Kornweihe und Silberreiher.

Weitläufige Wiese mit vielen Blumen und anderen Gewächsen. Im Hintergrund ist ein leichter Feldweg zu erkennen und ein Waldrand.
Artenreiche Mähwiese mit Klappertopf im FFH-Gebiet „Gundelfinger Moos“ (Bild: Claudia Eglseer).

Natura 2000 hautnah erleben – Ausflugsziele Donaumoos

Vier Ponies, die das Gras der struppigen Landschaft abgrasen und aus dem stehendem Wasser trinken. Links dahinter sind große Büsche zu sehen.
Beweidung mit Exmoor-Ponys (Bildn: Ulrich Mäck).

Lohnende Ausflugsziele im Gebiet
(Naturerlebnis, Umweltbildung, aktives Naturerlebnis)

• FFH-Gebiet „Gundelfinger Moos“ Beweidung mit Exmoor-Ponys
Ausgangsort: Parkplatz Birkenried an der B16 an der LIFE-Infotafel Anfangs geteerter, später geschotterter Weg durch rekultivierte Kiesseenlandschaft (interaktiver Rätselpfad) bis zum Aussichts-/Vogelbeobachtungsturm; von dort weiter zu Beweidungsflächen und durch das Gebiet bis zur Ausflugsgaststätte „Schwarzenwang“ nördlich des Gundelfinger Mooses. Rückweg wie Hinweg oder zum Beispiel mit dem Fahrrad über die weiter östlich gelegene Seenplatte Sophienried (mit Vogelbeobachtungsturm) zurück zum Ausgangspunkt.

• Vogelturm Mooswaldsee bei Günzburg
Von der Heidenheimer Strasse zwischen Günzburg und Niederstotzingen an den Mooswaldseen nach Westen abbiegen. Nach zirka 1 km kurz vor der Schranke Parkmöglichkeit. Nachdem man die Schranke passiert hat, erreicht man den Turm nach zirka 1,5 km. Aussichtsturm am Südrand des FFH-Gebietes „Gundelfinger Moos“

• Umweltstation mooseum in Bächingen
Erlebnisorientierte Dauerausstellung zu den Lebensräumen im Schwäbischen Donautal, Naturerlebnis-Außengelände mit Barfußpfad, Sinnesgarten, Wasserspielplatz und Feuchtbiotop, heimatkundliche Werkstätte, Grünes Klassenzimmer, umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Schulklassenprogramm, Regionalmärkten, Quiztour Brenzufer-Pfad und vieles mehr.

• Rundwanderweg / Bohlenweg im FFH-Gebiet „Leipheimer Moos“
Rundwanderweg durch das Leipheimer Moos mit Naturerlebnisstation, Lauschtour, Bohlenweg, Beweidung; Ausgangspunkt Parkplatz nähe Straußenfarm.

Wanderwege und Karten

 

  • Hinweise zur Erreichbarkeit (Auto, Fahrrad, ÖPNV), Wanderwegen:
    Nächstgelegene Bahnhöfe: Leipheim, Günzburg, Niederstotzingen, Gundelfingen.
    Gut ausgebautes Fahrradnetz, in der Nähe des Donauradwanderweges.
    Teilgebiete der FFH-Gebiete und das Vogelschutzgebiet sind durch zumeist geschotterte Wege für Fußgänger, zum Teil auch für Radfahrer zugänglich. Im Kerngebiet der FFH-Gebiete sind aus Vogelschutzgründen einzelne Wege ganzjährig beziehungswiese während der Vogelbrutzeit gesperrt.
  • Link zu Wanderwegen, Übersichtskarten, Outdooraktiv-Karten oder anderen Appkartendiensten mit spezifischem Informationsmaterial für die Region:

Weiterführende Links

 

  • Umweltstation mooseum
    Schlosstraße 7
    89431 Bächingen an der Brenz
    Telefon: +49 7325 9252583
    E-Mail: info@mooseum.net
    Umweltstation Museum
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