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Pflanzen mit grünen rundlich-ovalen Blättern, auf der sich eine Vielzahl an feinen roten Fortsätzen befinden.
Der Rundblättrige Sonnentau ist eine charackteristische Moorpfflanze des Gebiets – mit Sekrettröpfchen, die glitzern wie Sonnentau, fängt er Insekten (Bild: Anette Lafaire).

Großer und Kleiner Arber mit Arberseen

 

Regierungsbezirk: Oberpfalz
Gebietsbezeichnung: FFH-Gebiet 6844-373 „Großer und Kleiner Arber mit Arberseen“
Gebietsgröße: ca. 40 Hektar
Besonderheit: Eiszeitrelikt, schwimmende Inseln, Glashütte, Luchs, ehemals Holztrift

Kurzbeschreibung Großer und Kleiner Arber mit Arberseen

Der Kleine Arbersee im Landkreis Cham liegt mit einer Fläche von 8,5 ha auf 919 Meter Höhe. Er ist einer von drei Karseen des bayerischen Waldes und ist an der westlichen Flanke des Großen Arbers gelegen. Bei dem kleinen Arbersee handelt es sich um einen ehemaligen Karsee, der sich nach der letzten Eiszeit aus einer der drei Gletscherzungen des Großen Arbers gebildet hat. Mit seinen schwimmenden Inseln bildet er einen ganz besonderen Lebensraum für verschiedenste Pflanzen.

Das Gebiet wurde schon 1959 unter Naturschutz gestellt. Es besteht aus dem See und den umgebenden Mooren und Waldgebieten und ist nun Teil des Natura 2000-Gebiets „Großer und Kleiner Arber mit Arberseen“.

Besonderheiten Großer und Kleiner Arber mit Arberseen

Am kleinen Arbersee finden sich verschiedene bedrohte Pflanzenarten, wie der rundblättrige Sonnentau, das Scheidige Wollgras  und das Sumpfblutauge , um nur einige zu nennen. Zudem findet sich in dem Natura 2000-Gebiet „Großer und Kleiner Arber mit Arberseen“ das einzige größere Vorkommen von subaplinen Latschengebüschen in Nord- und Ostbayern.

Der See dient dem Biber als Lebensraum, sowie dem Fischotter. Außerdem kann man den Luchs und auch das Auerhuhn dort finden.

Eine geologisch-botanische Besonderheit des Sees sind die sogenannten schwimmenden Filze. 1850 wurde der See für die Holztrift angestaut, durch den steigenden Wasserstand lösten sich drei verwurzelte Moorfilze. Da diese durch ihren hohen Torfanteil leichter als Wasser waren, trieben sie fortan als schwimmende Inseln auf dem See. Inzwischen liegen diese Inseln recht fest, da sie sich in flacheren Seebereichen gefangen haben. Auf den Moordecken der schwimmenden Inseln finden sich einige seltene Pflanzenarten, wie der Sonnentau oder der Sumpfbärlapp. Die Inseln sollten aber nicht betreten werden.

Auch fand im Gebiet wirtschaftliche Nutzung statt: Im 17. Jahrhundert befand sich in unmittelbarer Seenähe eine Glashütte, die Gebrauchsglas und Glasperlen für Rosenkränze herstellte. Von dieser Glashütte sind heute aber nur noch Fundamentreste zu finden.

Ein großes Waldgebiet um einen See herum gelegen das sich bis zu einem Höhenzug fortsetzt.
Der Kleine Arbersee liegt in einem landschaftlichen reizvollen Gebiet in der Nähe des Großen Arbers (Bild: Anette Lafaire).

Natura 2000 hautnah erleben – Ausflugsziele Großer und Kleiner Arber mit Arberseen

Im Bild ist eine Pflanzen mit schlanken hellgrünen Halmen und auffallenden weissen, watteartigen Gebilde zu sehenn, den Fruchtständen der Pflanze.
Das Wollgras mit seinen eindrücklichen weißen Fruchtständen ist in dem Gebiet zu finden und ein wichtiger Torfbilder (Bild: Anette Lafaire).

Lohnende Ausflugsziele im Gebiet
(Naturerlebnis, Umweltbildung, aktives Naturerlebnis)

  • Tierpark Lohberg mit heimischen Tierarten www.bayerwald-tierpark.de
  • Großer Arber mit Bergbahn www.arber.de
  • Am See befindet sich das Seehäusl welches von Ostern bis Anfang November (witterungsabhängig) bewirtschaftet ist, Anfahrt ist mit der kleinen Arbersee-Bahn möglich kleine-arberseebahn.de
  • Arracher Moor mit Moor-Lehrpfad, Energie-Lehrpfad, Arracher Seepark mit Badesee seepark-arrach.de

Wanderwege und Karten

  • Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind Lam (5km) und Bayerisch Eisenstein (17km).
  • Die Buslinie 590 von Furth im Wald nach Bayerisch Eisenstein bedient beide Bahnhöfe.
  • Die Bushaltestelle ‚Lohberghütte‘ ist ca 50 m vom Bahnhof Kleine Arberseebahn entfernt.

Weiterführende Links

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