Naturschutz. Für Dich. Vor Ort. – 20 Jahre Gebietsbetreuung in Bayern

Naturschutz. Für Dich. Vor Ort. – 20 Jahre Gebietsbetreuung in Bayern

von 21 Juli, 2022 0
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20 Jahre Gebietsbetreuung in Bayern – Festakt am Großen Arbersee

Mit Stolz blicken die Niederbayern auf ihre wertvollsten Flächen und ihre Gebietsbetreuer

Seit 20 Jahren schon sind Gebietsbetreuer:innen in Bayern für uns und unsere Natur im Einsatz. Gebietsbetreuer:innen sind Menschen, die sich mit Leidenschaft vor Ort für unsere Natur einsetzen. Sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern kümmern sich auch um Lösungen bei Interessenkonflikten und um das wichtige Thema „Besucherlenkung“. Passend dazu ihr Leitspruch: „Naturschutz. Für Dich. Vor Ort.“

Viele der betreuten Flächen sind Natura 2000-Gebiete, da gerade hier viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum finden. So auch im Gebiet von Johannes Matt. Er betreut seit 2015 die Arberregion in Niederbayern. In Führungen und Exkursionen bringt er seit Jahren vielen Schulklassen, aber auch Erwachsenengruppen seine schützenswerte Heimat näher. Das Gebiet rund um den höchsten Berg im bayerischen Wald, dem Großen Arber, beherbergt zahlreiche Natura 2000-Lebensräume, wie Bergmischwälder, Wiesen mit Schwing- und Borstgrasrasen, Hoch- und Flachmoore sowie Hochlagen-Fichtenwälder. Es ist die Heimat für Auer- und Haselhuhn, Luchs und Bergpieper. Sogar eines der größten Winterquartiere für Mopsfledermäuse ist im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) am Silberberg zu finden.
Laut Johannes Matt darf er das „schönste Gebiet“ in Bayern betreuen und wer einmal am großen Arbersee oder am Silberberg wandern war, der kann nur schwer widersprechen. So ging es auch den zahlreichen Gästen, die Johannes Matt gemeinsam mit unserem LIFE-Projekt „Ganz meine Natur“ und der Regierung von Niederbayern zu sich an den Arbersee Mitte Juli eingeladen hatte. Darunter auch Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Vorständin der Stiftung des Bayerischen Naturschutzfonds Ulrike Lorenz, Vorsitzender des Naturparks Bayerischer Wald Georg Bauer und von der Regierung von Niederbayern Laura Öztümer. Nach unserem Kurzfilm „Natura 2000-BayernOskar – Natur vermitteln am Silberberg im Bayerischen Wald“ gaben die Gebietsbetreuer:innen aus Niederbayern einen kleinen Einblick in ihre Naturschätze. In Niederbayern werden neben der Arberregion das Ilztal, das Isartal in Stadt und Landkreis Landshut, das Mettenbacher-Grießenbacher Moos und die nördliche Isarhangleite, das Mündungsgebiet der Isar, das Naturschutz- und FFH-Gebiet Donauleiten von Passau bis Jochenstein und das Ramsargebiet Unterer Inn und die Wiesenbrütergebiete im Donautal und Isarmoos betreut.
Anschließend konnte man sich bei einer kurzen Runde Kaffee und Kuchen austauschen und gestärkt in die anstehende feierliche Eröffnung des Naturlehrpfads „Rund um den Großen Arbersee“ gehen. Die Schautafeln am Rundweg weisen die Besucher:innen auf die Pflanzen- und Tiervielfalt hin, die es auf den Flächen, im See und am Wegesrand zu entdecken gibt.
Am späten Nachmittag wurde gemeinsam mit Johannes Matt und einen der letzten Weiderechtlern, Ludwig Fritz, eine Exkursion zum Thema „500 Jahre Bodenmaiser Schachtenbeweidung“ gemacht. Hierfür ging es mit dem Bus zu einer Schatenweide, die von den Rindern von Herrn Fritz beweidet wird. Allen voran der Leitbulle „Sepp“ staunte nicht schlecht, als plötzlich eine große Gruppe Naturbegeisterter vor ihm stand. Doch die Herde ließ sich von den Teilnehmer:innen der Veranstaltung nicht aus der Ruhe bringen und graste friedlich weiter während Ludwig Fritz, der Besitzer der Tiere und einer der noch drei verbliebenen der ehemals 112 Weiderechtlern, etwas zu der Bewirtschaftung der Flächen erzählte.
Zusammengefasst, wieder eine tolle Veranstaltung, bei der einmal mehr gezeigt wurde, wie wichtig es ist, dass wir vielfältige Lebensräume erhalten müssen, um unsere Artenvielfalt zu schützen.

 

Text: LIFE-Team,

Bilder: Veronika Bauer

Gruppenfoto am Arbersee aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung 20 Jahre Gebietsbetreuung in Niederbayern
Im Natura 2000-Gebiet rund im und um den Arbersee wurden 307 Moosarten nachgewiesen. (Bild: Veronika Bauer)
Weiderechtler und Landwirt Ludwig Fritz erklärt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung die Vorteile und Anstrengungen für eine Beweidung einer Schachtenwiese.
Einer der letzten Weiderechtler am Arber: Ludwig Fritz, bei der Exkursion zum Thema „500 Jahre Bodenmaiser Schachtenbeweidung“ (Bild: Veronika Bauer).
Interessiert hört Rosi Steinberger, MdL dem Vortrag von Gebietsbetreuer Johannes Matt und Weiderechtler Ludwig Fritz zu.
Interessiert lauscht Rosi Steinberger, MdL dem Vortrag von Gebietsbetreuer Johannes Matt und Weiderechtler Ludwig Fritz (Bild: Veronika Bauer).

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