Cidre artisanal von schnitz & butzen

Cidre artisanal von schnitz & butzen

von 28 Februar, 2022 0
Print Friendly, PDF & Email
Rechts sieht man eine Falsche Schaumwein, auf der linken Seite sieht man wie dieser in zwei Gläser eingeschenkt wird.
Schaumwein aus Äpfeln des schwäbischen Donautals. Fotos: Luis Baumgartner

Mit den Cidre artisanal des jungen Unternehmens schnitz & butzen erhält man nicht nur ein regionales und erfrischendes alkoholisches Getränk, sondern unterstützt auch den Erhalt von artenreichen Streuobstwiesen und alten Obstsorten aus dem bayerisch-schwäbischen Donautal. Die Schaumweine (bisher zwei Sorten: Cidre Pet-Nat und Cidre bouché) werden aus dem Mostobst der Streuobstwiesen produziert. Mit einem hohen Säure- und Gerbstoffanteil eignen sich die alten Apfelsorten dabei besonders gut für die Schaumweinkelterei. Durch den Verzicht auf industrielle Hilfsmittel sowie die Anwendung von traditionellen und handwerklichen Methoden wird die hohe und naturnahe Qualität der Cidre artisanal garantiert. 2020 wurde so zum Beispiel die Obsternte von drei verschiedenen Flurstücken aus dem Landkreis Dillingen verarbeitet, woraus sowohl sortenreiner als auch Lagen-Schaumwein hervorgegangen ist. Über die Webseite können sich Interessierte über die aktuelle Produktpalette informieren. Sie finden dort auch eine Liste von Händlern die den Cidre Pet-Nat oder den Cidre bouché in ihrem Sortiment führen sowie die Kontaktdaten des Unternehmens, um sich den Wein persönlich von der Kelterei abzuholen.

Informationen zum Natura 2000-Gebiet, aus dem die Produkte kommen

Regierungsbezirk: Schwaben
Name: verschiedene Gebiete, hauptsächlich jedoch Erhalt artenreicher Streuobstwiesen als Lebensraum
Gebietsgröße: Landkreise Dillingen an der Donau und Günzburg
Besonderheit:
  • Nutzung und Pflege von artenreichen Streuobstwiesen
  • Erhalt alter Obstsorten
  • traditionelles und naturnahes Handwerk
  • regionaler Bezug
Eine Frau schüttelt an einem Apfelbaum, damit die Äpfel herunterfliegen.
Die Ernte auf der Wiese - alle Bäume werden von Hand geschüttelt da das Terrain keine maschinelle Ernte zulässt. Foto: Luis Baumgartner

Für die regionalen Schaumweine aus dem bayerisch-schwäbischen Donautal wird das Kelterobst von naturnahen und ungespritzten Streuobstwiesen mit max. 30 km Entfernung von der Kelterei (in Unterbechingen) bezogen. Die Wiesen, welche entweder in Privatbesitz stehen oder als öffentliche Flächen ausgewiesen sind, befinden sich dabei in den Landkreisen Dillingen an der Donau und Günzburg. Sie wurden häufig bereits vor Generationen angelegt und beherbergen alte Bäume. Als Mischbestände sind diese Wiesen für den konventionellen Obstanbau uninteressant und daher gefährdet, vom modernen Obstbau verdrängt zu werden. Durch die Weiterverarbeitung des Mostobsts zu Schaumwein hat schnitz & butzen einen Weg der Wertschöpfung gefunden, sodass sie für die Grundbesitzer einen monetären Anreiz zu dem Erhalt der Wiesen bieten können.

Ein Mann steht vor seiner hydraulischen Obstpresse und füllt diese mit Äpfeln für die Produktion.
Peter Baumgartner an der hydraulischen Presse. Foto: Luis Baumgartner

Besonderheiten des Gebiets

Streuobstbestände bereichern nicht nur das Landschaftsbild und erfreuen uns Menschen mit herrlichen Blüten und leckerem Obst; sie sind auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Nicht nur Insekten, auch viele Vögel, beispielsweise Grünspecht oder Wiedehopf, fühlen sich hier wohl. Auch Säugetiere wie der Siebenschläfer finden in alten Obstbäumen Verstecke. Auf extensiven Mähwiesen unter den Bäumen gedeihen zudem viele seltene Pflanzenarten. Streuobstanbau ist eine extensive Form der Landnutzung mit langer Geschichte und Tradition. Großwüchsige Obstbäume, zum Beispiel Apfel-, Birn- oder Kirschbäume, stehen verstreut über eine Wiese, Weide oder in einem Garten. Bis zu 5.000 Arten, die teilweise bedroht und geschützt sind, finden hier Nahrung und Unterschlupf. Der Erhalt und die Pflege von Streuobstbeständen ist ein wertvoller Beitrag zum Schutz der Biodiversität. Ihr inselartiges Vorkommen auf ansonsten ungenutzten Flächen zwischen Siedlungs- und Landwirtschaftsräumen bietet zudem Trittsteine für die Vernetzung von räumlich getrennten Naturlebensräumen (Biotopvernetzung).

Das schwäbische Donautal liegt circa 450 bis 500 Meter über dem Meeresspiegel, zeichnet sich durch eher kalkhaltigen Boden aus und beherbergt Apfelsorten wie den Kesseltaler Streifling, den Großen Rheinischen Bohnapfel, Brettacher, Maunzenapfel und ‘Schöner aus Boskoop’.

Bezugsmöglichkeiten für Produkte, weitergehende Links/Informationen

    Text:
    Lucia Scheele und Franziska Albrecht, ANL

    schnitz & butzen
    ferment kelterei gmbh

    Hinterlasse eine Kommentar

    top