Lechtal Lamm

Lechtal Lamm

von 08 März, 2021 0
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Schäfer mit Schafherde auf einer Wiese mit hohem Gras und Blumen.
Die Wanderschäferei gehört zu Augsburg wie die Fugger, Brecht, Mozart oder der FCA. Unter der Marke „Lechtal Lamm“ wird das Lammfleisch aus der Beweidung der Lechheiden vermarktet. Ziel ist es, den Verbrauchern ein gesundes und nachhaltig produziertes Produkt aus der Landschaftspflege anzubieten und damit die Schäfer zu unterstützen (Bild: N. Pantel, LPVA).

„Lechtal Lamm“ ist ein Fleischprodukt aus der Landschaftspflege im Stadtgebiet Augsburg. Es wird produziert von Christian Hartl, einem der letzten Wanderschäfer im bayerischen Lechtal. Der Familienbetrieb wird in der dritten Generation geführt.

Christian Hartl beweidet mit seinen Tieren Lechheiden. Das sind enorm artenreiche Magerrasen. Ihre Entstehung verdanken sie vor allem der Wanderschäferei. Noch bis vor 150 Jahren zogen Hirten aus ganz Süddeutschland in den Sommermonaten auf die Lechheiden, die aufgrund ihres spärlichen Aufwuchses günstiges Weideland waren. Heute ist dieser Lebensraum stark gefährdet. Aufgrund der einzigartigen und artenreichen Lebensgemeinschaften gehören Lechheiden zum europäischen Naturerbe im Sinne der FFH-Richtlinie.

Lechtal Lamm ist eine eingetragene Marke des Landschaftspflegeverbandes Stadt Augsburg. Ziel ist es, den Wanderschäfern ein faires Einkommen zu sichern und damit eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Lechheiden zu schaffen. Neben den Belangen des Naturschutzes orientieren sich die Produktionsrichtlinien von „Lechtal Lamm“ an den Ansprüchen des Verbrauchers und des Schäfers.

Die Sommerweiden von „Lechtal Lamm“ liegen in den Schutzgebieten „Stadtwald Augsburg“, „Firnhaberauheide“ und „Lechauen nördlich von Augsburg“. Lechtal Lamm wird direkt ab Hof vermarktet sowie in verschiedenen Metzgereien und Gastronomiebetrieben.

Informationen zum Natura 2000-Gebiet, aus dem die Produkte kommen

Regierungsbezirk: Schwaben
Name: Lechauen zwischen Königsbrunn und Augsburg
Gebietsgröße: ca. 2.250 ha
Besonderheit: Magerrasen, Grauerlenwälder, Kiefernwälder, Quellfluren und Quellbäche.

Der Stadtwald Augsburg ist mit rund 22,5 km² eines der größten und artenreichsten Naturschutzgebiete in Bayern. Neben den orchideen- und enzianreichen Lechheiden wird er geprägt von einem 70 km langen Netz aus Fließgewässern. Für den Naturschutz von Bedeutung sind außerdem die ausgedehnten lichten Kiefern- und Grauerlenwälder.

Die abwechslungsreiche Landschaft des Stadtwaldes macht ihn zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Daneben ist er Trinkwasserschutzgebiet für die 300.000 Augsburger Bürgerinnen und Bürger.

Im Jahr 2019 wurde das Augsburger Wassermanagement-System zum UNESCO-Welterbe erklärt. Der Stadtwald spielt mit seiner historischen Bedeutung für die Wasserversorgung der Fuggerstadt im Augsburger Welterbe eine wichtige Rolle.

Im Stadtwald werden im Rahmen des LIFE-Projektes Stadt-Wald-Bäche (Laufzeit 2020 – 2027) umfassende Naturschutzmaßnahmen an Fließgewässern und Auwäldern umgesetzt.

Der Stadtwald Augsburg ist eines der größten und artenreichsten außeralpinen Naturschutzgebiete in Bayern. Zu den besonderen Lebensräumen gehören die Lechheiden, die Kiefern- und Grauerlenwälder sowie die glasklaren Quellbäche (Bildo: M. Robertz, LPVA).
Lammbraten wird auf einem Schneidebrett mit einem großen Messer in kleine Stücke geschnitten, daneben liegen Kräuter.

Besonderheiten des Gebiets

Für zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten bildet der Stadtwald Augsburg einen wichtigen Verbreitungsschwerpunkt innerhalb Europas. Berühmtes Beispiel ist die Sumpfgladiole (Gladiolus palustre), die auf der Königsbrunner Heide mit mehr als eine halbe Million blühenden Exemplaren den größten Bestand in ihrem Verbreitungsareal aufweist.

Eine weitere Besonderheit ist der Klebrige Lein (Linum viscosum), den es in Deutschland nur im Lechtal gibt. Außerdem zeichnen das Gebiet reiche Orchideen- und Enzianvorkommen aus.

Die meisten der für den Naturschutz bedeutsamen Arten leben auf den Lechheiden. Die Wanderschäferei leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses europäischen Naturerbes.

Bezugsmöglichkeiten für Produkte, weitergehende Links/Informationen

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