BUND Naturschutz in Bayern e. V., Kreisgruppe Mühldorf am Inn: 1. Preis Kategorie Engagement

BUND Naturschutz in Bayern e. V., Kreisgruppe Mühldorf am Inn: 1. Preis Kategorie Engagement

von 02 Februar, 2021 0
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Der erste Preis in der Kategorie Engagement ging an die Kreisgruppe Mühldorf am Inn des BUND Naturschutz in Bayern e. V. für langjährigen Einsatz zum Erhalt der Kiesgrube bei Heldenstein als Lebensraum für geschützte Amphibien, Reptilien und Insekten im Rahmen eines vorbildhaften Beweidungsprojekts.

Gelbbauchunke sitzt auf einem Stein
Gelbbauchunke (Bild: Andreas Zahn).
Zauneidechse sonnt sich.
Zauneidechse (Bild: Andreas Zahn).

Die Kiesgrube bei Heldenstein (Landkreis Mühldorf) ist Teil des FFH-Gebiets „Kammmolch-Habitate in den Landkreisen Mühldorf und Altötting (DE7842371)“. Die durch den Kiesabbau entstandenen Lebensräume sollten auf einfache Weise langfristig offen und besonnt gehalten werden. Die Kreisgruppe Mühldorf des BUND-Naturschutz entschied sich für eine Beweidung, bei der eine alte Kulturlandschaftsform, die Hutweide, Pate stand: Ziegen, Rinder und Pferde weiden gemeinsam und schaffen dadurch vielfältige Lebensräume für inzwischen stark gefährdete Tiere und Pflanzen. In Zusammenarbeit mit mehreren engagierten Landwirten lässt die BUND-Kreisgruppe so ein buntes Lebensraummosaik neu entstehen, das nach nun bald 20 Projektjahren mehr und mehr alten traditionellen Weidelandschaften Bayerns ähnelt.

Arten wie Zauneidechse, Kammmolch, Laubfrosch, Gelbbauchunke, Blauflügelige Ödlandschrecke und Dorngrasmücke fühlen sich hier wohl. Zudem wird durch diese Art der Weidehaltung hochwertiges Fleisch auf tiergerechte Weise erzeugt und mit einer nachhaltigen und kostengünstigen Landschaftspflege verbunden. Beobachtungsstände, Tafeln und Führungen beziehen die Bevölkerung ein und vermitteln, wie vielfältig eine durch Weidetiere gestaltete Kulturlandschaft aussehen kann. Dabei erlebt der Besucher den Artenreichtum dieser Weidelandschaft, angefangen vom Vogelkonzert am Morgen bis zum Froschkonzert am Abend.

14 der insgesamt 16 Hektar werden beweidet. Das Projekt läuft bereits seit 1999 und bindet verschiedene Partner ein: Der Bayerische Naturschutzfonds unterstützte den Ankauf der Kiesgrube. Der Landkreis Mühldorf und die Autobahndirektion Südbayern bringen zusätzliche Flächen ein. Mitglieder der Jagdgenossenschaft Heldenstein begannen 2017 mit der Wiederansiedlung des Rebhuhns im Projektgebiet. Tierhalter aus den Landkreisen Mühldorf und Erding stellen Weidetiere zur Verfügung. Die Optimierung von Lebensräumen wird von der Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung unterstützt. Schulkassen aus dem Landkreis Mühldorf sowie der Landwirtschaftsschule Töging nutzen das Exkursionsangebot des BUND Naturschutz und lernen Arten und eine alte Landnutzungsform kennen.

Mehr über die Tätigkeit der BUND-Kreisgruppe Mühldorf am Inn:

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