Juradistl-Weiderind – So schmeckt Weideland

Juradistl-Weiderind – So schmeckt Weideland

von 09 August, 2020 0
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Zwei panierte und gebratene Schnitzel mit einem Rosmarinzweig auf einer Holzplatte.
Mehr als nur ein Schnitzel: Fleisch vom Juradistl-Weiderind ist gut für Mensch, Tier und Natur. (Bild: Jan Neve)

Juradistl-Weiderind! – das ist Fleisch von allerbester Qualität. Auf den Weiden des Oberpfälzer Jura halten unsere Landwirte Mutterkühe und vermarkten ausschließlich Ochsen und Färsen (weibliche Rinder zur Mast). Die feine Marmorierung (Fettverteilung im Muskel) und das langsame natürliche Wachstum bieten Ihnen einen kulinarischen Leckerbissen wie er besser nicht sein könnte. Frisches Gras von der Weide im Sommer sowie vor allem Heu, Grassilage und Getreide im Winter stehen auf dem Speiseplan. Artgerechte Haltung und das Wohlbefinden der Tiere sind eines unserer besonderen Anliegen. Ein anderes ist die naturschutzgerechte Produktion. Für jeden Betrieb wird ein individuelles Konzept erstellt, um das Beste für die Natur zu erreichen. Denn die biologische Vielfalt lässt Standardlösungen nicht zu.

Die Landwirtschaft unterliegt enormen wirtschaftlichen Zwängen. Viele kleinere bäuerliche Betriebe in unserem ertragsschwachen Oberpfälzer Jura brauchen Alternativen. Juradistl-Weiderind möchte helfen, ein mittlerweile kaum noch bekanntes Bild unserer Heimat wieder allgegenwärtig zu machen: Rinder auf der Weide! Denn sie gehören zu unserer schönen Landschaft, und mit der Beweidung von Naturschutzflächen leisten sie einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt artenreicher Grünland-Flächen.

Karte des Projektkerngebiets Juradistel u.a. mit Amberg, Neumarkt i.d. OPf., Regensburg und Schwandort
Projektkerngebiet Juradistl (https://www.juradistl.de)

Informationen zum Natura 2000-Gebiet, aus dem die Produkte kommen

Regierungsbezirk: Oberpfalz
Gebietsgröße: Teile der Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburg und Schwandorf mit rund 170.000 ha
Besonderheit: Biodiversitätsprojekt, naturräumlicher Ansatz (Jura), Produkte als Botschafter für Artenschutz (schützen durch nützen), Nachhaltigkeit (seit 2002), Starkes Netzwerk
Natura 2000-Gebiet(e):

Das Produkt wird in verschiedenen Gebieten produziert, zum Beispiel:

Weiße, Wissinger, Breitenbrunner Laaber u. Kreuzberg bei Dietfurt
Schwarze Laaber
Schloßberg, Wolfgangshöhle und Hohllochberggruppe bei Velburg
Lauterachtal
Vils von Vilseck bis zur Mündung in die Naab
Naab unterhalb Schwarzenfeld und Donau von Poikam bis Regensburg

Das Juradistl-Projektgebiet umfasst einen gesamten Naturraum, die Haupteinheit der Mittleren Frankenalb und damit weite Teile des Oberpfälzer Jura mit den Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt i.d.OPf., Regensburg und Schwandorf sowie der Städte Amberg und Regensburg. Mit einer Gebietsgröße von rund 170.000 ha ist es eines der größten Biodiversitätsprojekte in Bayern. Es ist geprägt von den tief eingeschnittenen Tälern von Naab, Vils, Lauterach und Schwarzer Laber, deren markanten Talhängen sowie der dazwischenliegenden Kuppenalb mit den landschaftsprägenden Dolomitkuppen.

Ausgangspunkt für „Juradistl – biologische Vielfalt im Oberpfälzer Jura“ war die zentrale Erkenntnis: Natur hält sich nicht an Grenzen! Ganz im Sinne eines regionalen Biotopverbundes.

Eine grüne Wiese mit einem großen Laubbaum, auf der mehrere Rinder weiden.
Landschaftsbild mit Rindern – die Juradistl-Weiderinder leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt artenreicher Grünland-Flächen. (Bild: Rainer Windhorst)
Rinder-Schmortopf serviert in einer Metallform.
Fleisch in allerbester Qualität – hier serviert als Rinder-Schmortopf. (Bild: Jan Neve)

Besonderheiten des Gebiets

Ein bestehendes Leitartenkonzept berücksichtigt im Gebiet vorkommende Arten, die für bestimmte Lebensräume typisch und die als Indikatorart geeignet sind.

Charakteristische Biotoptypen sind orchideenreiche Laubmischwälder, lichte Kiefernwälder, Trockenrasen, (Dolomit) Sandrasen, Halbrockenrasen, artenreiche Flachlandmähwiesen, Felsbiotope, Dolinen und Höhlen, Hecken, Kalkschuttfluren, Hüllweiher, Fließgewässer, Talmoore und Feuchtwiesen.

Das Naabtal ist für Wildbienen, Schmetterlinge und Wanzen von landesweiter Bedeutung. Die Kuppenalb spielt aufgrund ihres Strukturreichtums für die Tier- und Pflanzenwelt eine große Rolle. Bezüglich der Fledermausvorkommen hat das Gebiet landesweite Bedeutung (z.B. FFH-Gebiete 6636-301 Fledermausquartiere um Hohenburg, 6435-306 Mausohrwochenstuben im Oberpfälzer Jura). Die Kuppenalb durchzieht ein Trittsteinmosaik mit hochwertigen Trockenstandorten. Im Projektgebiet befinden sich derzeit 18 FFH-Gebiete mit Vorkommen von mehr als 100 Pflanzen- und Tierarten der Roten Liste, darunter allein 29 bayernweit vom Aussterben bedrohte Arten. Besondere Leitart ist die Silberdistel (auch bekannt als Juradistl).

Die extensive Weidehaltung fördert unter anderem eine besondere Insektenvielfalt (z.B. Dungkäfer), die z.B. für den Erhalt der Großen Hufeisennase (Fledermausart) essentiell ist. Artenreiche Mähwiesen und extensive Weiden (mesophiles Grünland) zählen zu den besonders gefährdeten Lebensräumen bayern- und deutschlandweit. Juradistl-Weiderind versucht gezielt, diese zu erhalten.

Bezugsmöglichkeiten für Produkte, weitergehende Links/Informationen

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