LIFE living Natura 2000 vor Ort in Schwaben

LIFE living Natura 2000 vor Ort in Schwaben

von 07 Juni, 2018 0
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Schwäbischer Wiesentag 2018

Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), die Regierung von Schwaben und die Stiftung KulturLandschaft Günztal haben kürzlich den „Schwäbischen Wiesentag“ in Ottobeuren veranstaltet. Der Aktionstag ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Projektes „LIFE living Natura 2000“ im Kampagnenjahr 2018. Hierzu finden unter dem Motto „Ganz meine Natur!“ in allen bayerischen Regierungsbezirken Veranstaltungen in Bayerns Natura 2000-Gebieten statt.

Artenreiche Wiesen und Weiden gehören heute zu den am meisten bedrohten naturnahen Lebensräumen Schwabens. Die immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung und die Umwandlung der Wiesen in Ackerflächen stellen die Hauptursache für einen starken Rückgang dieser Lebensräume dar. Der Schwäbische Wiesentag stellte einen ganzen Tag lang Erhaltung, Schutz und nachhaltige Nutzung des Grünlands in den Mittelpunkt. Nach der Begrüßung durch Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner stellten Projektträger aus Naturschutz und Landwirtschaft am Vormittag in Ottobeuren die neuesten Ergebnisse und Erfahrungsberichte zum Schutz und Management von artenreichem Grünland vor.

Regierungspräsident Lohner betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der artenreichen Wiesen für die Kulturlandschaft Schwabens. Viele Interessierte hören ihm zu.
Regierungspräsident Lohner betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der artenreichen Wiesen für die Kulturlandschaft Schwabens: „Für den Erhalt der Wiesen braucht es einen konstruktiven Dialog der Beteiligten und ausreichend Förderangebote für eine naturschutzkonforme Bewirtschaftung“.

Das Nachmittagsprogramm führte in das FFH-Gebiet Westliche Günz / Hundsmoor. Die blütenreichen Wiesen rund um das Hundsmoor sind besonders artenreich und sehr selten und daher Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 und eines der insgesamt 132 Natura 2000-Gebiete in Schwaben. Solche Blühwiesen stellen einen wichtigen Lebensraum für viele Insekten und auch wiesenbrütende Vögel dar. Gleichzeitig sorgen sie für ein abwechslungsreiches Landschaftsbild in der Schwäbischen Landschaft.

Um wieder artenreiche buntblühende Wiesen dort zu erhalten, wo sie noch vorhanden sind bzw. neu zu schaffen braucht es entsprechendes Saatgut mit dem die Wiesen wieder mit Arten angereichert werden können. Der Landschaftspflegeverband Unterallgäu e.V. präsentierte naturschonende Mähtechniken und verschiedene Methoden mit denen die Erhöhung der Artenvielfalt auf Wiesen gelingt.

Landwirt Christian Fendt demonstrierte das elektrisch betriebene Samensammelgerät „e-beetle“, das dazu dient, aus artenreichen Wiesenbeständen Saatgut zu gewinnen, indem die Samen der Wiesenpflanzen mit einer rotierenden Bürste „ausgefegt“ werden.
Landwirt Christian Fendt demonstrierte das elektrisch betriebene Samensammelgerät „e-beetle“, das dazu dient, aus artenreichen Wiesenbeständen Saatgut zu gewinnen, indem die Samen der Wiesenpflanzen mit einer rotierenden Bürste „ausgefegt“ werden.

Der Schwäbische Wiesentag zeigte, dass Schutz und Nutzung von Wiesen sich nicht ausschließen, sondern vielmehr eine angepasste Bewirtschaftung die Schönheit der Natur- und Kulturlandschaft Bayerns fördert und erhält. Eine gute Zusammenarbeit von Naturschutz und Bewirtschaftern ist dazu der Schlüssel zum Erfolg!

Auf Tisch liegen viele Bildungskonzepte, wie das Thema Artenvielfalt und Grünland, welches sowohl in der Schule als auch außerschulisch mit Kindern und Jugendlichen behandelt werden soll.
Die Stiftung KulturLandschaft Günztal und der Landesbund für Vogelschutz stellten Bildungskonzepte vor, wie das Thema Artenvielfalt und Grünland sowohl in der Schule als auch außerschulisch bei Kindern und Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit bekommen kann.

 

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